Knapp vorbei am ersten Titel für den SC80 hieß es im Finale der österreichischen Squash-Bundesliga. Aqeel Rehman konnte gegen Stefan Leifels noch wie erhofft auf 1:0 stellen und die Partie mit 3:0 Sätzen gewinnnen. Danach setzte es leider 2 Dämpfer als sowohl der leicht kränkliche Steve Finitsis als auch überraschend Andy Whipp jeweils mit 0:3 verloren. Somit war klar, dass Jamie Haycocks mit 3:0 gewinnen musste und dabei nur wenige Punkte des Gegners zulassen durfte. Jan Koukal – sein Gegner von Wiener Neudorf – hatte aber anderes im Sinn und nach dem Gewinn des ersten Satzes stand der 12. Meistertitel für Wiener Neudorf fest.
Ich möchte an dieser Stelle den Wiener Neudorfern ehrlich zum 12. Meistertitel gratulieren. Dass sie seit 12 Jahren die Mittel aufbringen können, um Jahr für Jahr Spitzensquash in Österreich zu zeigen, ist – nicht zuletzt in Zeiten von Budgetnöten und Einsparungen überall – eine besondere Leistung. Trotzdem möchte ich die zahlreichen Misstöne, die auch passiert sind, hier nicht verschweigen: Die Jammerei, dass Salzburg mit ach so vielen Ausländern antritt (bei uns hat mit Aqeel ein waschechter Salzburger gespielt – bei Wiener Neudorf war nicht einmal die aktuelle Nr. 2 von Österreich gut genug, sodass 4 Ausländer gespielt haben), hat mich persönlich die ganze Saison schon genervt, weil die Regeln ja von ALLEN irgendwann beschlossen wurden. Die Anmoderation am Freitag, in der gefragt wurde, was Steve Finitsis eigentlich mit Salzburg zu tun hat, ober z.B. ein guter Skifahrer ist, war auch einigermaßen entbehrlich – vor allem, wenn im eigenen Team ja auch niemand steht, der auch tatsächlich aus Wiener Neudorf oder sogar nur aus Österreich kommt. Warum ist es plötzlich böse, wenn eine andere Mannschaft auch (natürlich mit viel Geld) starke Legionäre holt. Anstatt sich über die tolle Konkurrenz und ein super – Finale zu freuen wurde herumgejammert. Das hat sich Wr. Neudorf mit all den Leistungen der letzten Jahre nicht verdient.
Warum das Tin genau NACH Aqeels Match gegen Stefan Leifels auf PSA-Masse heruntergeschraubt wurde, hat mir bis jetzt keiner schlüssig erklären können – es wurde auch niemand vom SC80 gefragt, ob das ok wäre. So bleibt die Aussage eines Spielers mit einer gewissen NÄhe zu Wr. Neudorf: „Das ist jetzt eher schon klar, warum das so passiert!“.
Das alles hätte mich noch nicht wirklich gestört, man tut halt was man kann, um den 12. Meistertitel einzufahren. Dass wir Salzburger Spieler aber mit Sprechgesängen von einigen Wr. Neudorfer Spielern, (Ex-)Trainern und Jugendlichen mit dem Wortlaut: „Vizemeister, Vizemeister, hei hei!“ auf unserem Weg zur Siegerehrung begleitet wurden, emfpinde ich persönlich als sehr sehr peinlich für den Sport. Manche Sportler können nicht gut verlieren, manche haben es scheinbar bis jetzt nicht gelernt mit Anstand zu gewinnen…..
Ein nachdenklicher und eigentlich über das Geschehene auch trauriger und trotzdem noch „Squash-Enthusiast“
– Martin